
Mit dem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und Windkraft gewinnt die Energiespeicherung in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Batteriespeicher ermöglichen es, überschüssigen Strom zwischenzuspeichern und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen, wodurch sie zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.
Aktueller Stand des Energiespeichermarkts
Bis Ende 2024 waren in Deutschland über 1,8 Millionen Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von etwa 19 Gigawattstunden (GWh) installiert. Besonders im Bereich der Großspeicher verzeichnete der Markt ein starkes Wachstum, mit rund 100 neuen Anlagen und einer zusätzlichen Kapazität von 0,8 GWh im Jahr 2024.
Bedeutende Projekte und Marktakteure
- RWE: Das Unternehmen hat an den Standorten Lingen und Werne ein Batteriesystem mit einer Gesamtleistung von 117 Megawatt (MW) und einer Kapazität von 128 Megawattstunden (MWh) errichtet.
- EnBW: In Kupferzell wird ein Netzbooster mit einer Leistung von 250 MW gebaut, der innerhalb von Sekunden Energie bereitstellen kann, um das Stromnetz zu stabilisieren.
- TESVOLT: Das Unternehmen bietet modulare Speicherlösungen für Gewerbe und Industrie mit Kapazitäten von 10 Kilowattstunden (kWh) bis 30 MWh an.
- EDF Renewables Deutschland: Das Unternehmen entwickelt maßgeschneiderte Batteriespeicherlösungen für industrielle Kunden und zur Optimierung eigener Anlagen.
- GreenVolt: Das Unternehmen ist in Deutschland aktiv in der Entwicklung von Solar-, Wind- und Batteriespeicherprojekten.
Förderprogramme und politische Rahmenbedingungen
Die Bundesregierung unterstützt den Ausbau von Energiespeichern durch verschiedene Förderprogramme:
- KfW-Programm Erneuerbare Energien „Speicher“: Bietet zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für stationäre Batteriespeichersysteme in Verbindung mit Photovoltaikanlagen.
- Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Unterstützt die Installation von Batteriespeichern, insbesondere in Kombination mit Photovoltaikanlagen, durch attraktive Zuschüsse.
Ausblick bis 2030
Prognosen zufolge könnte die installierte Speicherkapazität in Deutschland bis 2030 auf über 100 GWh steigen, um den steigenden Bedarf an Flexibilität im Stromnetz zu decken. Großprojekte wie der geplante Batteriespeicher von Volkswagen in Norddeutschland mit einer Anfangskapazität von 700 MWh und einem späteren Ausbau auf 1 GWh unterstreichen die Dynamik des Marktes
Entwicklungsperspektiven für Energiespeicher
Energiespeicher sind ein zentraler Baustein der deutschen Energiewende. Sie ermöglichen eine effizientere Nutzung erneuerbarer Energien, erhöhen die Netzstabilität und tragen zur Versorgungssicherheit bei. Mit zunehmenden Investitionen und unterstützenden politischen Maßnahmen wird der Ausbau von Energiespeichern in Deutschland weiter voranschreiten.